Wieviel RAM braucht man wirklich fürs Gaming?
Wie viel RAM braucht man wirklich fürs Gaming? Das ist eine Frage, die sich jeder Gamer aufs neue stellt. Denn jährlich werden neue Spieletitel vorgestellt, die eine noch bessere Grafik besitzen, erweiterte Physiks, mehr Realismus erzeugen und vieles mehr. Obwohl der Arbeitsspeicher oft vernachlässigt werden kann und stattdessen für neue Games das Augenmerk auf die Grafikkarte oder den Prozessor gerichtet werden muss, stellt er dennoch ein Bindeglied im gesamtem System des Computers dar und muss dementsprechende Leistung bringen. Das bedeutet, es gilt die Fragestellung „Wie viel GB RAM brauche ich“ für 2022 erneut zu beantworten.
In diesem Blogbeitrag wollen wir die häufigsten Fragen zum Thema Arbeitsspeicher für Gaming beantworten und klare Aussagen darüber treffen, ob zu viel Arbeitsspeicher bei Spielen überhaupt etwas bringt.
1.1 Das wichtigste in Kürze:
Heute reichen für die meisten Spiele immer noch 4GB Arbeitsspeicher aus. Wer aber mit dem Minimum fährt, darf auch keine allzugroße Performance erwarten. Daher sind mindestens 8GB zu empfehlen.
16GB Arbeitsspeicher machen vor allem dann Sinn, wenn ein zweiter Bildschirm angeschlossen wurde und weitere Programme im Hintergrund ausgeführt werden (z.B. Streams oder der Internetbrowser)
2. Wie viel Arbeitsspeicher ist allgemein sinnvoll?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns die einzelnen Anwendungsgebiete anschauen. Es macht nämlich einen riesen Unterschied, ob der Computer für Office-Anwendungen und für das Web genutzt wird oder ob anspruchsvolle Programme reibungslos laufen müssen.
Hier ist eine kurze Übersichtstabelle mit den einzelnen Anwendungsbereichen:
Anwendungsbereich | Minimale RAM Größe | Empfohlene RAM Größe |
---|---|---|
Office, Internet, E-Mail, Dokumentenbearbeitung, Videostreaming, leichtes Gaming | 4 Gbyte | 8 Gbyte |
Alles aus Kategorie 1, anspruchsvolles Gaming, Multitasking | 8 Gbyte | 16 Gbyte |
Alles aus Kategorie 1 und 2, anspruchsvolle Bild- und Videobearbeitung, Modellierung und Simulationsanwendungen | 16 Gbyte | 32 Gybte und mehr |
3. Wie viel RAM fürs Gaming?
Wie ihr womöglich festgestellt habt, passt das Stichwort „Gaming“ in alle drei Anwendungsbereiche und dementsprechende RAM-Größe. Das ist auch gut so, denn das Zocken hängt stark von den Spielen und der Person hinter dem Rechner ab. Die besten Gaming Arbeitsspeicher für 2022 haben wir in unserer Bestenliste kompakt zusammengefasst.
Hier mal zwei Beispiele:
Use-Case 1: Es gibt beispielsweise Personen (dazu gehöre ich übrigens auch), die gerne mal 5 Chrome-Tabs öffnen, nebenbei Musik über Spotify laufen lassen, auf dem zweiten Bildschirm einen Stream anschauen und dann zeitgleich eine Runde zocken möchten, ohne alle Anwendungen schließen zu müssen. Aus eigener Erfahrung kann ich für solche Persönlichkeiten nur 16 Gbyte Arbeitsspeicher empfehlen.
Use-Case 2: Andere User haben ein komplett anderes Nutzungsverhalten und spielen beispielsweise Games nur dann, wenn alle Hintergrundprogramme geschlossen wurden und nur noch Teamspeak oder Discord neben dem Spiel läuft. Für dieses Szenario reichen 8 Gbyte RAM auch 2022 noch aus.
3.1 Gibt es einen Unterschied zwischen DDR3 und DDR4 für Gaming?
DDR4 gibt es bereits seit vielen Jahren auf dem Markt, doch noch immer ist der DDR3 Arbeitsspeicher sehr häufig in Gebrauch. Das liegt aber nicht am Preis, sondern einfach daran, weil viele noch ältere Systeme besitzen und diese nicht für DDR4 ausgelegt sind. Dieser Trend hat und wird sich weiterhin in den nächsten Jahren zunehmend in Richtung DDR4-RAM ändern, da viele Hersteller ihre Mainboards und CPUs standardgemäß dafür auslegen. Kostentechnisch befinden wir uns mittlerweile auf gleicher Ebene, wobei der DDR3-Arbeitsspeicher teilweise teurer ausfällt.
Gibt es Unterschiede bei der Spieleperformance?
Im Netz gibt es hunderte von Benchmarks, die zeigen, dass der Unterschied nur marginal bis kaum spürbar ist. Dafür bringt die neue Generation der Arbeitsspeicher einen entscheidenden Vorteil mit: Sie sind zukunftssicher.
Tipp:
Wer sich ein neues System zusammenstellen will, sollte (oder wird) zu DDR4 greifen. Personen, die DDR3-Speichermodule benutzen und deren Kapazitäten – von 8 Gbyte auf 16 Gbyte – aufrüsten möchten, sind für die nächsten Jahre performancetechnisch ebenfalls gut abgedeckt.
4. 8 GB oder 16 GB für Gaming?
Wie ich im oberen Bereich des Artikels bereits gesagt habe, reichen 8 Gbyte Arbeitsspeicher zum Zocken aus. Hiermit sollten die meisten User zufriedengestellt werden, wobei es in Zukunft Spiele geben wird, die eine Mindestanforderung von 8GB RAM verlangen. Für 2019 sind die meisten mit 8GB bedient.
User die gerne Multitasking betreiben und sich bei zukünftigen Spieletiteln keine Sorgen machen möchten, ob der Arbeitsspeicher ausreicht, sollten auf 16 Gbyte zurückgreifen, um eine stabile Performance in allen Anwendungen zu erhalten.
Tipp: Ob 8GB oder 16GB für Gaming ausreichen, lässt sich anhand eures Nutzungsverhaltens schnell herausfinden. Schaut euch an welche Spiele ihr zockt und welche ihr in Zukunft spielen werdet. Stellt euch Fragen wie: Benutze ich Discord und weitere Hintergrundprogramme während dem Spielen?
5. Lohnt sich ein schnellerer RAM-Speicher zum Zocken?
Arbeitsspeicher verfügen über unterschiedliche Taktraten. Zum Zocken sind die Taktraten des Arbeitsspeichers in erster Linie nicht so relevant wie eine leistungsstarke Grafikkarte. Besitzt ihr einge gute Graka, verrichtet sie die Arbeit und der Prozessor und RAM-Speicher werden entlastet.
Eine schnelle Taktrate kommt erst dann zum Tragen, wenn wert auf detailreiche Grafiken, hohe Auflösungen gelegt wird und über einer Bildwiederholungsrate von 60Hz gespielt wird. In diesem Fall spielt der Arbeitsspeicher mit höherem Takt seine Stärke aus. Bis zu einer Taktrate von 2666 MHz sind noch unterschiede in den FPS spürbar. Hier schwanken die Zahlen, je nach Spiel, zwischen 10 und 15 FPS. Ab 2666 MHz sind keine Unterschiede mehr zu vernehmen.
6. Arbeitsspeicher erweitern, statt neu kaufen - das muss beachtet werden
Wer sich nun denkt - gut ich habe bereits 8GB, aber mein Rechner kackt hin und wieder in den Ladezeiten ab und das regt mich tierisch auf - derjenige kann sich bequem einen zweiten, dritten oder vierten Riegel kaufen und damit sein System upgraden.
Hierbei sollte man jedoch folgendes beachten:
- DDR3-RAM immer mit DDR3-RAM erweitern. DDR4 Speicher lassen sich nicht mit älteren Generationen (DDR3) kombinieren.
- Arbeitsspeicher mit verschiedener Taktraten lassen sich kombinieren, ist jedoch aus kostentechnischer Sicht nicht sinnvoll. Der PC wird nämlich den schnelleren Riegel auf die Geschwindigkeit des langsameren herunterskalieren.
- Nutzt, wenn möglich, die Dual-Channel-Funktion des Mainboards.
7. Was bringt mehr Arbeitsspeicher bei Spielen?
Anhand vieler Benchmarks im Internet lässt sich klar erkennen, dass mehr Arbeitsspeicher nicht zu einer merkbaren Leistungssteigerung in Spielen führt. Die Unterschiede betragen meist nur 1 bis 3 FPS, die, zumindest aus meiner Sicht, nicht spürbar sind. Ab einer RAM-Größe von 16GB sind die Unterschiede zu beispielsweise 32GB sogar noch geringer und nicht nennenswert.
Nochmal im Klartext:
Alles über 16GB Arbeitsspeicher ist nicht sinnvoll fürs Gaming, sondern eine Investition, die sich nicht lohnt. Spart euch lieber das Geld und kauft euch eine neue Grafikkarte oder einen neuen Prozessor zum Zocken.
8. Fazit: Wie viel RAM brauche ich wirklich?
Der Arbeitsspeicher ist eine wichtige Komponente für den Computer, aber nicht die wichtigste, wenn es um reines Gaming geht. In erster Linie kommt es immer darauf an, wie man seinen Computer benutzt.
Um zukünftig auf der sicheren Seite zu sein und keine Einbußen in der Performance des Rechners hinnehmen zu müssen, empfehle ich, auch aus persönlicher Erfahrung, mindestens 8GB und optimal 16GB Arbeitsspeicher zu verwenden.
Als kleiner Anhaltspunkt zu meiner Schlussklausel möchte ich Discord als Beispiel heranziehen. Das Voice-Over-IP Programm, welches bei sehr vielen Spielern beliebt ist, benötigt teilweise zwischen 2GB und 4GB an Arbeitsspeicherressourcen. Wer jetzt noch Chrome geöffnet hat, kommt bei 8GB Arbeitsspeicher womöglich an seine Grenzen.